In seiner gestrigen Präsidiumssitzung beleuchteten die Verantwortlichen des Hessischen Fußballverbands die Situation rund um die Fortführung des Spielbetriebs. Dabei band der HFV die Fußballkreise und Vereine mit ein. Nach abgeschlossener Sitzung veröffentlichte das Verbandspräsidium folgende Pressemitteilung im Wortlaut:
„Im Rahmen der Verbandsvorstandssitzung des Hessischen Fußball-Verbandes e.V. (HFV) haben Präsidiumsmitglieder, Regionalverantwortliche und Kreisfußballwarte diverse Szenarien einer Fortführung des Spielbetriebs beleuchtet.
Nach der Einführung des HFV-Präsidenten Stefan Reuß mit dem aktuellen Stand in punkto Corona-Pandemie und neben den Berichten der einzelnen Präsidiumsmitglieder bildete die Diskussion über die Möglichkeiten zum Umgang mit der laufenden Saison 2020/21 das Herzstück der 200-minütigen Sitzung, die – wie üblich in den letzten Monaten – per Videokonferenz absolviert wurde. Besondere Herausforderungen bei dieser Diskussion bilden dabei die Unklarheit bezüglich eines möglichen Startzeitpunktes sowie die Heterogenität der absolvierten Spiele in den einzelnen Ligen und Kreisen. Daher waren die Situationsberichte aus den Kreisen auch in diesem Zusammenhang von großer Wichtigkeit.
Präsident Stefan Reuß bedauerte es, dass der HFV für seine Fußballer aufgrund des andauernden Lockdowns noch keine Perspektive bieten kann und bat daher weiterhin um Geduld. „Ich kann auch heute an unsere Mitglieder nur appellieren, die behördlichen Vorgaben weiter umzusetzen und durchzuhalten. Durch den Start der Impfungen können wir zumindest mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft schauen“, so Reuß.
Dass jedoch eine Fortsetzung des Spielbetriebs nach entsprechender Lockerung der behördlichen Verfügungen noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird, blieb für Reuß und die weiteren Teilnehmer der Videokonferenz außer Frage. „Nach dieser monatelangen Pause müssen wir natürlich einen mehrwöchigen Trainingsvorlauf einräumen, um die Verletzungsgefahr der Beteiligten nicht zu erhöhen. Eine ordnungsgemäße Saisonbeendigung in der ursprünglich vorgesehenen Form ist daher in dem überwiegenden Teil der Spielklassen höchst unwahrscheinlich. Auch ein Systemwechsel wie beispielsweise Playoff-Modelle werden nicht umsetzbar sein, daher müssen wir mögliche Alternativen diskutieren. Dazu werden wir unsere Vereine wieder einbinden und entsprechende Kreiskonferenzen sowie Diskussionsrunden durchführen“, erklärte Reuß. Der HFV-Präsident beabsichtigt, eine Einheitlichkeit zumindest innerhalb des Süddeutschen Fußball-Verbandes zu erreichen, um die Schnittstelle von der LOTTO Hessenliga zur Regionalliga Südwest reibungsfrei abzubilden. Die Teilnehmer der Verbandsvorstandssitzung waren sich einig, dass es erklärtes Ziel sein soll, die Vorrunde unter Maßgabe der behördlichen Genehmigungen zu Ende zu bringen.
„Wir schulden unseren Vereinen grundsätzlich die Durchführung einer Meisterschaftsrunde. Wenn wir Entscheidungen treffen, müssen diese daher darstellbar und gut begründbar sein. Eine Annullierung wäre beispielsweise eine Maßnahme, über die erst als letztes Mittel nachgedacht werden sollte. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Entscheidung über eine Annullierung völlig übereilt“, erklärte HFV-Vizepräsident Torsten Becker.
Große Sorgen äußerte HFV-Präsident Reuß um die hessischen Nachwuchskicker, die sich in dieser Zeit vom Fußballsport abwenden könnten. Damit befürchte er den Verlust eines gehörigen Teils der fußballerischen Zukunft. Auch die wirtschaftliche Situation und Zukunft der Vereine bereite Reuß Kopfzerbrechen. Daher appellierte er an die Politik, dementsprechende Förderungen zu verstärken, um den Vereinen, die eine enorm wichtige soziale Komponente erfüllen, unter die Arme zu greifen.“