Sanierungsarbeiten – ein Rückblick

Viktorianer sein bedeutet in Rödermark auch zupacken müssen – zumindest nach dem Wasserschaden im vergangenen Mai gab”s wenig Ruhephasen für alle Vereinsfreunde. Vorstand, erste und zweite Mannschaft, „Weizenbuben“, Rentner oder Freundeskreis des FC Viktoria Urberach – jede Hand war zu gebrauchen bei der möglichst kostensparenden Renovierung des Vereinsheimes.

Zwei Drittel der Tribüne mussten komplett abgebaut werden; Estrich und Bodenfliesen wurden entfernt und neu installiert, ebenso die Elektroheizung. Im ganzen Trakt wurden die Wasserleitungen erneuert. Die Renovierungskosten wurden immer höher – sechsstellig zu guter Letzt. Dank der ausgesprochen kulanten Versicherung in Person von Thomas Dutiné und natürlich viel Eigenleistung bleiben am Verein selbst „nur“ rund 10.000 Euro reine Kosten hängen.

„Zum Glück hatten wir Corona“, fasst Vorstandsmitglied und Bauleiter Michael Hock das wenige Gute der letzten zwölf Monate zusammen. „Dadurch konnten wir im Oktober schon wieder duschen und die Kabinen nutzen. Den großen Rest haben wir jetzt in Ruhe fertig gemacht: die Flurwände, die Decken gestrichen, Rollo-Gurte ausgebaut und erneuert mit neuen und besseren Abdeckungen und vielem mehr.“
Stolz ist der stellvertretende Jugendleiter auf die Helfer aus dem Verein und von außerhalb: „Wir waren aber auch mit allen Firmen, die hier gearbeitet haben, sehr zufrieden. So etwa mit dem Ein-Mann-Fliesenlegerbetrieb aus Ober-Roden, der teilweise von nachts um drei bis abends um 20 Uhr gearbeitet hat.“ Für Druck sorgte das Angebot an den Zweitligisten Darmstadt 98, ein paar seiner Spiele bei der Viktoria austragen zu können. Der Flur etwa war damals nur ausgelegt – das wollten die Urberacher den Profikickern dann doch nicht zumuten.

Ein weiterer preissparender Corona-Vorteil: Der Verein hatte in der Pandemie kaum Wasser- und Stromverbrauch, sogar der Putzmann hatte frei.

„Für uns als Fußballspieler aber war und ist die Zeit eine Katastrophe. Vor allem die Kinder brauchen den Freiraum und auch das Training, und uns geht damit auch Nachwuchs verloren“, weist Michael Hock auf die Schattenseiten hin. Bei den „Großen“ hatten zwei Spieler aufgehört, weil sie keine Lust mehr hatten. Die Jüngsten dagegen waren fast durchgehend wieder auf dem Platz, als Mitte März wieder trainiert werden durfte.
Inzwischen sind die Renovierungsarbeiten weitgehend abgeschlossen. Der Innenbereich ist fertig. Letzter Schritt war jetzt die Rückseite des Gebäudes, nachdem die Vorderfront vor zehn Jahren erst renoviert wurde. Drei Tage haben zwei oder drei Viktorianer die Fassade mit einem Kärcher gereinigt, die Fenster abgeklebt und die Mauern im gleißenden Sonnenlicht in drei Lagen vorbehandelt und gestrichen. Auch die Sprecherkabine innen wurde komplett gestrichen. Die Fassade wurde vollständig in Eigenleistung erneuert – mit Unterstützung durch den Malermeister Wunderlich, bei dem die Materialien besorgt wurden. „Man hat ja glücklicherweise für jeden Arbeitsschritt jemanden im Verein“, freut sich Michael Hock.
Zwei Tage lang hat er jeden Ball, den er teilweise auch überraschend im Gebäude fand, aufgepumpt und kontrolliert: „Dabei haben wir Bälle entdeckt, die es gar nicht mehr gibt und die für den Spielbetrieb nicht mehr zugelassen sind. Die haben wir dem Kindergarten St. Gallus überlassen.“

Im großen Versammlungsraum, der im Leerzustand geradezu riesig wirkt, hatte es immense Zeit gekostet, die Gitter vor den Fenstern abzuschrauben und zu reinigen die Rollläden zu säubern und die Fenster wieder auf Vordermann zu bringen.
Nun hofft Hock, dass diese Frische auch eine Weile vorhält: „Wir haben die Mannschaften zusammengerufen und ihnen gesagt: Das wollen wir jetzt so auch erhalten!“ Bis Ende April ist die Renovierung des Vereinsheimes wohl abgeschlossen. Dann steht schon das nächste Projekt an: eine Kleinkläranlage auf dem hinteren Gelände. Die Fäkalienabfuhr wird auf Dauer zu teuer für den Verein, weshalb er Geld aufgenommen hat. Die Anlage soll so biologisch funktionieren, dass alles Überschüssige in den Bach abgeleitet werden kann und nur wenig Klärschlamm übrig bleibt. Da kommt wohl wieder viel Eigenleistung auf Mitglieder und Freunde des FC Viktoria zu.

Quelle op-online.de

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